Neues Desinfektionsmittel garantiert Langzeitschutz

Disigel ist ein von Innosuisse unterstütztes Innovationsprojekt mit dem Ziel, ein Handdesinfektionsmittel mit mehrstündiger Schutzwirkung zu entwickeln.

Ein länger wirksames Handdesinfektionsmittel – so lautet das Ziel des Innovationsprojekts «Disigel», das die Firma Lumendo in Zusammenarbeit mit der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) durchführt. Derzeit werden Labortests durchgeführt, um dieses neuartige Gel herzustellen. Das von Innosuisse geförderte Projekt könnte einen medizinischen Durchbruch darstellen, der im Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien oder bei neuen Pandemien entscheidend sein könnte.

«Disigel» ist ein von Innosuisse unterstütztes Innovationsprojekt mit dem Ziel, ein hydroalkoholisches Handdesinfektionsgel mit mehrständiger Wirkung zu entwickeln. Das neue Desinfektionsmittel befindet sich derzeit noch im Entwicklungsstadium und soll eine dauerhafte antibakterielle und antivirale Schicht auf der Haut bilden. So wird die Übertragung von Viren und pathogenen Bakterien, einschliesslich antibiotikaresistenter Erreger, von einer Oberfläche auf eine andere reduziert, z. B. von der Hand einer Person auf ihren Mund.

Heute gibt es noch keine Langzeitlösungen dieser Art. «Das am häufigsten verwendete Handdesinfektionsmittel ist Ethanol. Es kann kostengünstig hergestellt werden und ist sehr wirksam, da es Mikroorganismen in Sekunden abtötet. Der Nachteil ist jedoch, dass Ethanol sehr flüchtig ist und in ein bis zwei Minuten verdunstet. Die Hände sind dann erneut ungeschützt und können kontaminiert werden. Um ausreichenden Schutz für den ganze Tag zu gewährleisten, wäre eine permanente Anwendung von Ethanol erforderlich, was nicht nur unpraktisch ist, sondern auch schädlich für die Haut, da sie dadurch austrocknet. Unsere Lösung bietet eine Alternative, weil sie Mikroorganismen effektiv abtötet und für einen viel längeren, dauerhaften Schutz sorgt», so Andreas Schmocker, Geschäftsführer von Lumendo.

Die beste Formulierung finden
Derzeit wird nach den richtigen chemischen Wirkstoffen und deren optimaler Konzentration gesucht, damit die ideale antimikrobielle Formulierung hochwirksam ist, aber keine Hautreizungen verursacht. «Wir untersuchen die Reaktivität mittels In-vitro-3D-Modellen, welche die Struktur und Zusammensetzung der menschlichen Haut nachbilden», erklärt Markus Rottmar, wissenschaftlicher Gruppenleiter an der Empa.

«Häufiges Händewaschen und die Verwendung von Desinfektionsmitteln beugen der Übertragung von Krankheiten wirksam vor. Unser Produkt könnte die bestehenden Lösungen ergänzen, wenn es nicht möglich ist, die Hände oft genug zu waschen oder zu desinfizieren, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln», fügt der Geschäftsführer von Lumendo hinzu.

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Ein Produkt, viele Möglichkeiten
Das von Lumendo und der Empa entwickelte Produkt soll bei einer Pandemie, wie wir sie derzeit erleben, besser schützen. Ein weiterer Anwendungsbereich betrifft den Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien, die Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft weltweit bedrohen. «Resistente Krankheitserreger sind ein ernsteres Problem als COVID-19, das bald auch jährlich mehr Opfer verlangt als Krebserkrankungen», schätzt Aaron Johnson, Leiter Chemical Development bei Lumendo.

Lumendo sucht nun Partnerschaften mit grossen Produzenten, um die Entwicklung von «Disigel» voranzutreiben. Diese Perspektive wäre ohne die Hilfe von Innosuisse nicht möglich gewesen. «Als kleines Unternehmen haben wir nicht die nötigen Ressourcen, um selbst eine neue Technologie zu entwickeln. Ohne die Unterstützung von Innosuisse hätten wir das Projekt nicht umsetzen können», sagt Aaron Johnson.

Letzte Änderung 04.02.2022

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