Innovativ und international richtig vernetzt: Kundenerfahrung eines Schweizer KMU

Schweizer KMU haben es nicht leicht, für die Entwicklung von innovativen Produkten die richtigen Partner zu finden. Dies gilt insbesondere für die Teilnahme an internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Auch für die Berner Firma Rebus Labs stellte dies eine Hürde dar, die sie dank der Vernetzungsangebote von Enterprise Europe Network (EEN) überwinden konnte.

Wie viele innovative Schweizer KMU war auch Rebus Labs daran interessiert, für die Entwicklung seiner Technologie öffentliche Fördergelder zu nutzen. Das Finden der richtigen Partner stellte eine Herausforderung dar, bestätigt Michael Boyman, CEO von Rebus Labs AG. Das Unternehmen hatte ein europäisches Projekt im Auge und bat Euresearch um Unterstützung. Ziel dieser Organisation ist es, die Teilnahme von Schweizer Forschenden und Unternehmen an europäischen Projekten zu erleichtern. Lizanne Richle, Firmenberaterin bei Euresearch im Kanton Bern, erklärt: «Schweizer KMU wenden sich oft an uns, um Unterstützung bei der Suche nach den richtigen Möglichkeiten zu erhalten. Eine der Herausforderungen für sie besteht darin, Zugang zu einem Konsortium zu finden. Wir raten ihnen, sich auf der Website von EEN zu registrieren und sich über die vom EEN veröffentlichten Möglichkeiten auf dem Laufenden zu halten.» Das EEN spiele so eine wichtige Rolle bei der Suche nach den richtigen Konsortien, bringt es Lizanne Richle auf den Punkt.

So brachte Lizanne Richle die Berner Firma Rebus Labs in Kontakt mit der internationalen Partnervermittlung von Innosuisse – dem Enterprise Europe Network. Mit Erfolg: Dank des Vernetzungsangebots von EEN konnte das Unternehmen in ein EU-Kooperationsprojekt aufgenommen werden.

Partnersuche: ein Blick hinter die Kulissen

Partnersuchen für EU-Förderprojekte sind stark nachgefragt. Doch wie funktioniert eine erfolgreiche internationale Partnersuche? Oft bleibt nur wenig Zeit, weil die Eingabefrist für Projekte naht. Gerhard Gass, EEN-Berater im Bereich Agro-Food bei Innosuisse, sah das Kooperationsgesuch eines spanischen EEN-Beraters. Gass entschied sich, die für Schweizer KMU interessante Anfrage über die verschiedenen EEN-Kommunikationskanäle zu bewerben, und leitete sie auch an die Euresearch-Firmenberater weiter. Lizanne Richle erkannte sofort, dass das gesuchte Know-how genau auf Rebus Labs passte, und kontaktierte Michael Boyman. Dieser bekundete umgehend sein Interesse. Gerhard Gass stellte den Erstkontakt mit dem spanischen Koordinator her, und innerhalb weniger Tage wurde Rebus Labs ins Konsortium aufgenommen und der Projektantrag in Brüssel eingereicht.

Das Ergebnis: ein Projekt mit maximaler Punktzahl

Das Projekt «Systemic Innovations for a SusTainable reduction of the EuRopean food wastage SISTER» wurde von der Europäischen Kommission mit der maximalen Punktzahl bewertet und der Vertrag zur Finanzierung im September 2021 unterzeichnet. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt mit 17 Partnern und über 10 Mio. Euro an Fördergeldern der EU zielt auf die Verringerung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung ab. Rebus Labs, auf dem Gebiet der Lieferkettenverfolgung und der automatisierten Erstellung von Audit-Trails tätig, kann seine Erfahrung bei der Installation von Geräten und Sensoren zur Verfolgung der Lebensmittellogistik in das Projekt einbringen. Darüber hinaus kann sich das im ZID Bernapark ansässige Unternehmen hierbei ein wichtiges internationales Netzwerk aufbauen. Der Startschuss zum Projekt fiel im November in Spanien.