In der zweiten Förderperiode führen die SCCER gemeinsame Aktivitäten durch. Der Impuls für diese Joint Activities kam von den Zentren selber: Sie wollen die Zusammenarbeit verstärken und die bestehenden Synergien nutzen. Innosuisse unterstützt diese Aktivitäten von 2017 bis 2020 mit CHF 7.7 Mio.
Die SCCER tragen laufend zum Erkenntnisgewinn in der Energieforschung bei, beispielsweise in Form von Daten aus Messungen und Experimenten oder dem Bau von Demonstrator-Anlagen. Mit der Vereinheitlichung und Verknüpfung dieser Aktivitäten können Synergien genutzt werden. Was daraus entsteht, ist mehr als nur die Summe seiner Einzelteile.
Die Zentren haben die sechs geplanten gemeinsamen Aktivitäten (Joint Activities) im Verlaufe des Jahres 2016 entwickelt und der ehemaligen KTI zur Bewilligung vorgelegt. Das Präsidium hat diese Mitte November desselben Jahres gutgeheissen, umgesetzt werden sie im Verlauf der zweiten Förderperiode 2017 - 2020. Nebst zwei oder mehr SCCER sind an den Joint Activities jeweils auch verschiedene Umsetzungspartner beteiligt.
Die sechs Joint Activities
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwarten Antworten auf drängende Fragen im Kontext der Energiestrategie 2050: Wie lassen sich gleichzeitig die Atomkraftwerke vom Netz nehmen, die CO2 Emissionen stark reduzieren und eine sichere sowie bezahlbare Energieversorgung gewährleisten? Was bedeutet dies für die Volkswirtschaft als Ganze und für den einzelnen Bürger? Und schliesslich: welche politischen Instrumente stehen zur Verfügung, um die Transformation des Energiesystems zu steuern? Die Joint Activity „Scenarios & Modelling“ vereint die Modellierungsteams aller SCCER, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie entwickeln Szenarien, in denen verschiedene mögliche Entwicklungspfade betrachtet werden. Wichtig ist dabei, sowohl die Annahmen, als auch die Modelle selbst zu harmonisieren. Die Forschenden werden Berichte über die Ergebnisse mit Empfehlungen für Entscheidungsträger erstellen.
Beteiligte SCCER: alle
Kontakt: Dr. Gianfranco Guidati (E-Mail)
Verschiedene SCCER prüfen innovative Lösungen anhand von Demonstrator-Anlagen. Beispielsweise im Bereich von Speicherungs- und Umwandlungstechnologien liefern diese Tests wichtige Erkenntnisse. Die an CEDA beteiligten SCCER haben sich zum Ziel gesetzt, eine gemeinsame Grundlage zu definieren, um diese Technologien aus Sicht des gesamten Energiesystems bewerten zu können. Dafür ist einerseits eine Harmonisierung der Annahmen hinsichtlich der Nutzungsprofile der Technologien geplant. Andererseits wollen die Forschenden unter anderem konsistente, gemeinsame betriebliche Merkmale der Demonstratoren definieren. Mit diesen Informationen kann der Geltungsbereich von energiesystemischen Analysen markant erweitert werden. Ausserdem soll es die Joint Activity ermöglichen, die Ergebnisse von Demonstratoren-Tests besser miteinander vergleichen zu können.
Um die Arbeiten der Joint Activity zu fokussieren, werden sie auf konkrete Fallstudien ausgerichtet.
Beteiligte SCCER: Mobility, FEEB&D, BIOSWEET und HaE
Kontakt: Dr. Gil Georges (E-Mail)
Die volatile Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind stellt das Stromnetz zunehmend vor Herausforderungen. Umwandlungs- und Speicherungstechnologienkönnen Abhilfe schaffen, indem sie die zeitweise überschüssige Elektrizität in ein Produkt umwandeln (daher „Power-to-Product“). Das Produkt kann gespeichert oder anderwärtig genutzt werden, bspw. als Treibstoff. Im Rahmen dieser Joint Activity sammeln und analysieren Forschende das verfügbare Wissen in diesem Bereich, um es anschliessend in einem Übersichtspapier zusammenzufassen. Dieses ist nicht nur an die Forschung und die Politik gerichtet, sondern soll vor allem auch Unternehmen als Orientierungshilfe und Entscheidungsgrundlage dienen.
Beteiligte SCCER: FURIES, HaE, CREST, Mobility und BIOSWEET
Kontakt: Dr. Tom Kober (E-Mail)
In diesem gemeinsamen Projekt sollen einerseits Leitlinien für die Planung von Multi-Energie-Netzen erarbeitet, andererseits soll die langfristige Wertschöpfung von Geschäftsmodellen für verschiedene Interessengruppen – d.h. Konsumenten, „Prosumers“ (produzierende Konsumenten), Verteil- und Übertragungsnetzbetreiber und andere Akteure – beurteilt werden. So wird die Wirkung der Kopplung von Elektrizitätsnetzen mit Gas- und Wärmenetzen untersucht in Hinblick auf die Stabilität des gesamten Energiesystems. Ausserdem werden verbesserte Modelle und Methoden zur Gestaltung, Simulation, Kontrolle und Verwaltung solcher Multi-Energie-Netze auf verschiedenen Ebenen (Gebäude, Quartier und Stadt) entwickelt und demonstriert. Gleichzeitig werden Business-Modelle zur Förderung von Multi-Energie-Systemen und von sogenannten Smart-Grid-Lösungen untersucht, um die Belastbarkeit und Effizienz des gesamten Energiesystems der Schweiz zu verbessern.
Beteiligte SCCER: FEEB&D, FURIES und CREST
Kontakt: Georgios Sarantakos (E-Mail)
Für weitere Informationen: https://sccer-furies.epfl.ch/page-147415-en.html
Die Transformation des Energiesystems gründet auf der Erhöhung des Angebots an erneuerbaren Energien. Von besonderer Bedeutung sind dabei Quellen erneuerbarer Energien, deren Produktionsmengen steuerbar sind, wie die Wasserkraft und die Geothermie. Gerade in diesen beiden Bereichen begegnen Projekte jedoch oft Schwierigkeiten in der Planung und Genehmigung.. Diese Joint Activity hat zum Ziel, Empfehlungen zu formulieren, um die Prozesse zur Projekt-Entwicklung, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Führungsstrukturen zu verbessen. Dafür werden die Strukturen und Prozesse in konkreten Wasserkraft- und Geothermie-Projekten analysiert. Ausserdem werden die Auswirkungen des Auslaufens der Konzessionen für Wasserkraftwerke auf künftige Projekte untersucht.
Beteiligte SCCER: CREST und SoE
Kontakt: Prof. Dr. Sebastian Heselhaus (E-Mail)
Über 38% des Endenergie-Verbrauchs und rund 40% der Schweizer CO2-Emissionen sind auf Mobilität und Transport zurückzuführen, Tendenz steigend. Diese gemeinsame Aktivität will einerseits Möglichkeiten finden, wie der mobilitätsbezogene Energiekonsum von Haushalten reduziert werden kann. Andererseits sollen kohärente Szenarien für ein künftiges Mobilitätssystem der Schweiz entwickelt werden. Hierzu werden die Forschenden Faktoren, die die Mobilitätsnachfrage beeinflussen, sowie Präferenzen für Energieformen für deren Deckung identifizieren. In einem Feld-Experiment werden Methoden zur Nachfragesteuerung untersucht. Diese Informationen werden in Modelle integriert, um Annahmen zu möglichen Entwicklungen des Mobilitätssystems treffen und analysieren zu können. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden zusammengefasst, um als Grundlage für die Gestaltung des zukünftigen Mobilitätssystems der Schweiz dienen zu können.
Beteiligte SCCER: CREST und Mobility
Kontakt: Prof. Dr. René Schumann (E-Mail)
Weitere Informationen: http://www.sccer-crest.ch/research/joint-activities-of-all-sccers/the-evolution-of-mobility-a-socio-economic-analysis/
Letzte Änderung 28.12.2017
Kontakt
Förderprogramm Energie
Dr. Kathrin Kramer Abteilungsleiterin Förderprogramm Energie- Tel.
- +41 58 462 00 74