Im europäischen Kooperationsprojekt Power2Power, das bis Mai 2022 dauert, erforschen und entwickeln 43 Partner aus 8 Ländern gemeinsam neuartige Leistungshalbleiter mit höherer Leistungsdichte und Energieeffizienz. Leistungshalbleiter werden in allen Stufen der Energieumwandlung benötigt: bei der Erzeugung, der Übertragung und der Nutzung.
Die Schweiz beteiligt sich zum ersten Mal an einem solchen ECSEL-Projekt: Die Firma BRUSA Elektronik AG und das Advanced Power Semiconductor Laboratory der ETH Zürich entwickeln zusammen ein Ladegerät für elektrisch betriebene Fahrzeuge weiter. «Bei Power2Power arbeiten zwar alle an derselben Problematik, aber jeder verfolgt sein eigenes Teilprojekt », erklärt Dr. Michael Leibl, Teamleiter Vorentwicklung bei BRUSA. Die internationalen Treffen alle paar Monate seien aber sehr wichtig, auch für den Austausch: «Als Experten im Bereich Leistungshalbleiter haben wir alle mit denselben Problemen zu kämpfen.»
Das BRUSA-Ladegerät, das bereits in Personenwagen und Nutzfahrzeugen eingebaut wird, soll künftig einen höheren Wirkungsgrad erzielen – bei einer längeren Lebensdauer. Damit können nicht nur Kosten gespart werden: Effizientere Halbleiter tragen massgeblich bei zur Verringerung von Kohlendioxidemissionen trotz eines weltweit steigenden Energiebedarfs.
Die Zusammenarbeit mit der ETH im Rahmen des ECSELProjekts, das Innosuisse mitfinanziert, sei unglaublich wertvoll, sagt Leibl. «So ein Halbleiter-Physikmodell, wie es die ETH bereitstellt, könnten wir selbst nicht machen. Es ergibt viel genauere Daten und braucht weniger Zeit, als wenn wir den Leistungshalbleiter durch Messungen charakterisieren würden.»
Letzte Änderung 04.02.2022