Welche Technologien entwickeln Sie?
Ich arbeite mit meiner Forschungsgruppe an der Verbesserung der Komponenten von Redox-Flow-Batterien. Diese Batterien, die elektrischen Strom speichern und über eine Reduktions-Oxidations-Reaktion wieder erzeugen, könnten eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stromnetzen spielen, die durch erneuerbare Energien gespeist werden. Da diese erneuerbaren Quellen keine kontinuierliche Energie erzeugen, müssen Technologien für eine leistungsfähige Speicherung verfügbar sein. Beispielsweise können Redox-Flow-Batterien Elektrizität während 6 bis 8 Stunden speichern.
Was ist neu an Ihrer Technologie?
Wir entwickeln für diese Batterien Komponenten, die leistungsfähiger und kostengünstiger sind, insbesondere die Membran, welche die positiven und negativen Kompartimente trennt. Das dafür verwendete Polymer-Material wurde nicht spezifisch für diese Batterien entwickelt und war bisher relativ teuer. Unser Ziel ist es, unsere neue Membrantechnologie auf eine industrielle Fertigung auszurichten und Hersteller von Redox-Flow-Batterien zu beliefern.
Wann sind diese Batterien voraussichtlich marktreif?
Wir müssen noch Entwicklungsarbeit leisten, um die technologische Reife zu erreichen, die für eine Vermarktung dieses Materials erforderlich ist. Wir stehen bereits in engem Kontakt mit Partnern in der Industrie und prüfen die Gründung eines Start-ups. Wir befinden uns hier in einem kompetitiven Umfeld und die Konkurrenz ist international. Unsere Komponenten müssen preiswert und leistungsfähig sein, und dies nicht nur im Labor, sondern beim realen Betrieb in Batterien einer Energiespeicheranlage. Das ist nicht dasselbe…
Ist es für Sie als Forscher schwierig, wie ein Unternehmer zu denken?
Es ist eine völlig neue, ganz andere Welt. Ich sehe es als gute Gelegenheit, die Komplexität der verschiedenen Schritte des Technologietransfers zu verstehen. Wir erhalten Unterstützung vom BRIDGE Discovery-Programm und stehen ganz am Anfang dieses Prozesses, aber wir haben bereits viel gelernt.